Sie haben einen grünen Daumen und lieben es, sich um Ihre Pflanzen zu kümmern. Sie freuen sich über die ersten Knospen und können es kaum erwarten, dass die Blumen blühen und das Gemüse reif ist? Dann ist ein Gewächshaus genau das Richtige für Sie. Ein Gewächshaus ist mehr als ein verglastes Gartenhaus. Es erfordert mehr Aufmerksamkeit. Doch die Liebe und der Aufwand, die Sie investieren, werden sich auszahlen: Das Ergebnis sind frisches, unbehandeltes Gemüse und schmückende Blumen.
Gewächshäuser bieten Ihnen mehr Möglichkeiten in Ihrem Garten. Mit einem Gewächshaus verlängern Sie die Vegetationsphase Ihrer Zöglinge und schaffen ein Klima für Pflanzen, denen es im Freien in unseren Breiten zu kalt ist. In einem Gewächshaus ist es schon früh im Jahr warm genug für die ersten Beete, und bis spät in den Herbst hinein haben Sie noch etwas von Ihren Pflanzen. Ob Frühchen oder Spätblüher, Wurzelgemüse oder Zitrusfrüchte – in einem Gewächshaus gelingt Ihnen ein grünes Wunder.
Es gibt unterschiedliche Typen von Gewächshäusern. Die frei stehenden Gewächshäuser sind dabei die größten ihrer Art. In botanischen Gärten und Palmengärten sind sie häufig größer als Wohnhäuser. In Schlossgärten legte man traditionell sogenannte Orangerien an. Freistehende Gewächshäuser sind die Königsklasse der Pflanzenhäuser.
Nicht alle Varianten finden überall Platz. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der gängigsten Typen von Gewächshäusern und der wichtigsten Vor- und Nachteile.
Frei stehende Gewächshäuser bieten von allen Seiten freie Sonneneinstrahlung und stehen in kleinen bis zu sehr großen Ausführungen zur Verfügung. Zudem bieten solche Gewächshäuser durch ihre weitgehende Dichtigkeit guten Schutz gegen Wind und Wetter. Hochwertige Ausführungen mit doppelwandiger Verglasung lassen sich im Winter beheizen. So können nicht frostharte Gewächse wie Kakteen oder Orchideen im Garten unbeschadet überwintern. Für soliden Stand benötigen Gewächshäuser ein festes und ebenes Fundament. Der Aufbau erfordert deswegen etwas Vorbereitung. Wo die Fläche für frei stehende Gewächshäuser nicht reicht, stellen Anlehngewächshäuser eine platzsparende Alternative dar. Durch ihre Platzierung, angelehnt an ein Haus, lässt sich mit ihnen ein Gewächshaus auch auf schmalen Grundstücken realisieren. An einer von der Sonne beschienenen Wand aufgebaut, bieten sie empfindlichen Pflanzen gute Bedingungen. Viel Platz zu geringen Kosten bieten Foliengewächshäuser. Sie lassen sich zügig auf- und abbauen und kommen auch ohne Fundament aus. Ein Foliengewächshaus ist darum eine gute Wahl, um das Gewächshaushobby ohne größere Investitionen zunächst auszuprobieren. Zum Schutz von Tomaten und anderen Gemüsesorten stellt es eine praktische und vollkommen ausreichende Lösung dar. Bei Gewächshäusern ist das Material der Platten zur Überdachung zu beachten. Glas hat den höchsten Transparenzgrad, wird aber wegen der Bruchempfindlichkeit kaum noch verwendet. Das meistverwendete Plattenmaterial für Gewächshäuser ist heute Polycarbonat. Platten aus diesem Kunststoff bieten gute Bruchfestigkeit, besonders in der zweiwandigen Ausführung als Hohlkammerplatten. Durch ihre Dämmwirkung bieten sich solche Platten für beheizte Gewächshäuser an. Eine Alternative mit höherer Transparenz und etwas geringerer Festigkeit sind Abdeckungen aus Acrylglas (bekannt als Plexiglas oder Alltop). Foliengewächshäuser basieren auf einer Unterkonstruktion, die oft aus Stahlrohr besteht. Darauf wird die Folie gespannt.
Soll das Gewächshaus in Ihrem Garten das ganze Jahr über stehen bleiben oder möchten Sie lediglich zu Beginn des Sommers ein paar Tomaten ziehen? Foliengewächshäuser lassen sich im Winter problemlos verstauen. Das schont das Material der Folien. Frei stehende und Anlehngewächshäuser bleiben an ihrem Ort.
Welche Pflanzen möchten Sie in Ihrem Gewächshaus aufziehen? Für tropische Pflanzen und Zitrusfrüchte sind frei stehende und Anlehngewächshäuser besser geeignet. Sie sind durch die Fundamente – und bei Anlehngewächshäusern zusätzlich durch die Hauswand – besser isoliert und lassen sich beheizen. Gewächshäuser mit Innentemperaturen über 18 °C werden auch als Warmhäuser oder Treibhäuser bezeichnet.
Eine bessere Luftzirkulation im Sommer bieten sogenannte Cabrio-Gewächshäuser, bei denen das Dach geöffnet werden kann. Dies ist gerade bei starker Sonneneinstrahlung im Sommer interessant, wenn die Pflanzen unter den Scheiben schnell welk würden.
Mini-Gewächshäuser sind die preiswerten Alternativen, die nur wenig Platz benötigen. Sie schaffen dekorative Momente, wenn Sie mehrere Mini-Gewächshäuser an verschiedenen Plätzen im Garten verteilen.
Was bestimmt die Optik eines Gewächshauses?
In erster Linie ist die Optik eines Gewächshauses durch die Transparenz der Wände und Dächer bestimmt. Für freistehende Gewächshäuser eignen sich Flachdach- oder Giebelkonstruktionen. Foliengewächshäuser gibt es häufig als Rundkonstruktionen.
Die Konstruktion selbst und die Rahmen der Fenster sind durch Holz, Aluminium oder Kunststoff geprägt. Holzkonstruktionen sehen gut aus, erfordern aber mehr Pflege über die Jahre. Aluminium und Kunststoff sind unempfindlicher und pflegeleichter.
Traditionelle Gewächshäuser haben Fenster aus Glas. Heutzutage werden häufig hochwertige Kunststoffe wie Polycarbonat genutzt. Die bruchsicheren Fenster bestehen aus Hohlkammerplatten und haben dadurch eine hohe Isolierwirkung.
Einige Hersteller bieten Gewächshäuser aus modularen Elementen an. So gestalten Sie die Form Ihres Gewächshauses selbst und bestimmen das Aussehen und die Größe. Werden Sie zum Gartenarchitekten und setzen Sie Ihre eigenen Ideen um. Durch die Systembauweise sind die Gewächshäuser auch zu einem späteren Zeitpunkt erweiterbar.
Mini-Gewächshäuser gibt es für wenige kleine Töpfe oder Kräuterbeete. Sie lassen sich auch auf Terrassen oder Balkonen aufstellen.
Ein Gemälde des Landschaftsmalers Carl Blechen von 1832 zeigt das Palmenhaus der Pfaueninsel bei Berlin: dichtes Grün aus Palmen und tropische Rankpflanzen in lichtdurchfluteten Räumen. Eine Gartenbank im Gewächshaus bietet einen Platz für Entspannung und Ruhe. All dies erfordert einen ausreichend großen Aufstellungsort.
Dieser ist bestenfalls sonnig. Bei Anlehngewächshäusern ist die Südseite des Hauses der beste Platz. Sie benötigen nur wenige Quadratmeter. Neben solchen ganz schmalen Anlehngewächshäusern gibt es Ausführungen mit Breiten von mehreren Metern. Die bieten bei großen Außenmaßen Nutzflächen von über 10 qm und reichen damit an die Ausmaße kleinerer frei stehender Gewächshäuser heran.
Frei stehende Gewächshäuser lieben möglichst viel Sonne. Sie sind entsprechend größer und benötigen mehr Fläche. Sie haben meist einen Mittelgang, der zusätzlich Platz in Anspruch nimmt. Sie bieten aber den meisten Platz – und davon können Pflanzenfreunde nie genug haben Foliengewächshäuser liegen beim Platzbedarf zwischen den Anlehngewächshäusern und den freistehenden Gewächshäusern.
Beachten Sie bei der Wahl des Gewächshauses den zur Verfügung stehenden Untergrund. Ein Gewächshaus benötigt ein Fundament, damit es gerade steht und sich nicht verzieht. Für manche Gewächshäuser gibt es als Alternative Fundamentrahmen, die mit Pflöcken im Boden verankert werden. Aber auch die benötigen einen ebenen Untergrund. Sollte der nicht zur Verfügung stehen, löst ein Foliengewächshaus oder ein Folientunnel das Problem. Die lassen sich ähnlich wie Campingzelte verankern und eignen sich deswegen für unebene Flächen.
Vermessen Sie im Vorfeld Ihren vorhandenen Platz und wählen Sie das Gewächshaus dementsprechend aus. Sollte sich nach exaktem Messen herausstellen, dass der Platz nicht so groß ist, wie Sie ursprünglich dachten, sind Mini-Gewächshäuser eine Alternative. Diese haben den Vorteil, dass Sie flexibel den Aufstellungsort wechseln können – je nach Sonneneinstrahlung oder Schattenbedarf im Sommer.
Gewächshäuser lassen sich durch Zubehör aufrüsten – für mehr Komfort, zeitsparenden Betrieb oder um bestimmte Pflanzen zu kultivieren.
Beleuchtung: Eine Beleuchtung für frei stehende Gewächshäuser erleichtert die Arbeit, wenn es im Herbst früh dunkel wird. Außerdem spenden beleuchtete Gewächshäuser an langen Sommerabenden ein angenehmes Licht.
UV-Licht: Einige Pflanzen wachsen noch besser unter zusätzlichem Infrarotlicht.
Beheizung: Es gibt Gewächshausheizungen als Frostschutz oder als Dauerheizungen für Warm- und Treibhäuser. Die einfachste und sicherste Lösung sind elektrische Heizungen, denn Strom geht nicht zur Neige. Eine Alternative sind Gasheizungen. Auf jeden Fall benötigen Sie zuverlässige Temperaturregler, wenn frostempfindliche Pflanzen im Gewächshaus überwintern sollen.
Beregnung: Eine große Zeitersparnis bieten Beregnungsanlagen mit Zeitsteuerung. So dürfen Ihre Zöglinge im Sommer auch mal unbeaufsichtigt bleiben.
Belüftung: Einige Hersteller bieten Fenster mit gesteuerter Öffnung an. Diese lassen sich je nach Innenraumtemperatur oder Tageszeit automatisch öffnen und schließen. Solche Lüftungen sind bei Gewächshäusern wertvoll, weil die sich durch die großen Glasflächen schnell aufheizen. Selbst im Winter treten an sonnigen Tagen Temperaturen von über 30 °C auf.
Schattennetze: Gerade an heißen Sonnentagen schützen Schattennetze Ihre Pflanzen vor direktem Sonnenlicht, damit sie nicht welken.
Solche Netze sollten Sie auch im Frühjahr zur Gewöhnung an die Sonne verwenden, falls Sie die Pflanzen im Haus überwintert haben. Sonst können die Pflanzen Verbrennungen erleiden.
Gewächshaustisch: Solche Tische sind die wichtigsten Einrichtungsgegenstände des Gewächshauses. Sie müssen stabil genug sein für schwere Töpfe, unempfindlich und leicht zu pflegen. Typische Gewächshaustische haben eine zweite, niedrigere Tischplatte. Die lässt sich zum Beispiel für Jungpflanzen nutzen oder für die Lagerung von allerlei Gerätschaften. Als Arbeitsplatz zum Umtopfen ist ein spezieller Pflanztisch sinnvoll.
Thermometer: Mit Gewächshaus-Thermometern haben Sie die Innentemperatur immer im Blick.
Sturmanker: Gerade in windigen Gegenden ist die Windangriffsfläche bei Gewächshäusern nicht zu unterschätzen. Nicht nur leichte Folienkonstruktionen sollten gegen Sturm gesichert werden.
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